Nachdem jetzt die Weltwirtschaft schwächelt, könnte es wieder zu Staatsbankrotten kommen. In solchen deflationären Schwächephasen erwischt es meistens zuerst die am stärksten verschuldeten Staaten. Eine große Gefahr sind auch Dollarschulden, weil die Kreditkosten durch den starken Dollar sehr gestiegen sind.
Die Finanzkrise schwelt immer noch und nach dem jetzt Bail-In statt Bail-Out genutzt wird, kann man sogar seine Ersparnisse verlieren: Das Beispiel Italien: Bail-in und EU-Diktatur contra Glass-Steagall
Bei weiteren Staatsbankrotten wird man in Zukunft womöglich keinen Rettungsschirm mehr spannen können.
 
Die realen Kreditkosten sind negativ wenn die Leitzinsen kleiner der Inflationsrate ist, das ist bei 0,38 % Leitzinsen wohl der Fall.

Aber wie hoch sind die Verluste, wenn man vor 24 Monaten einen Kredit in Dollar bei einem Kurs von 1,30 aufgenommen hat und den jetzt zu 1,07 zurückzahlen muss? Sind das keine "Kreditkosten"?

Marty
 
Aber wie hoch sind die Verluste, wenn man vor 24 Monaten einen Kredit in Dollar bei einem Kurs von 1,30 aufgenommen hat und den jetzt zu 1,07 zurückzahlen muss? Sind das keine "Kreditkosten"?

Marty

das ist doch das Währungsrisiko von Fremdwährungskrediten vor dem inzwischen jeder kleine Häuslebauer gewarnt wurde :p

Fremdwährungskredite fallen daher eher in den Bereich der Währungsspekulation, also um extreme Zinsunterschiede oder Inflationsraten auszunutzen
 
Ja, natürlich. Hier geht es ja auch nicht um den Häuslebauer, sondern um Staaten. Oder meinst Du, irgendjemand würde Staaten mit massiver Inflation in deren Landeswährung leihen?

Inflation ist doch in den Kreditzinsen eingerechnet, also ja würde irgendjemand. Das mit den Häuslebauern war ja nur das Beispiel dafür das dieses Wissen bereits an ganz untere Ende der Nahrungskette transportiert wurde ;)
 
Inflation ist doch in den Kreditzinsen eingerechnet,
So einfach ist das nicht, wenn ein Staat seine Einnahmen durch Inflation/Gelddrucken erhöht, dann werden höhere Risikoprämien fällig. Oder aber muss er sich in einer stabilen Währung verschulden, damit es günstiger wird. Das gilt dann auch für alle anderen Arten von Krediten, klar oder?
Bei kurzfristigen Krediten sind die Zinsen nahe Null oder sogar unter Null, aber bei 5 und 10-jährigen sieht das schon anderes aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedenfalls brauchen wir eine Restrukturierung aller Vermögen und Schulden auf ein vernünftiges Maß

In "normalen" Wirtschaftssystemen hat entlang der Wertschöpfungskette von der Urproduktion bis zum Endprodukt ein Euro/Schuldverhältnis von 1 Euro zu 3 Euro.

Heute haben wir etwa ein Verhältnis von 1 Euro zu 220 Euro d. h. für 1 Euro der real in der Wirtschaft produziert wird, werden hintenrum 220 Euro neue Schulden gemacht. Sowas geht nicht für immer gut. Mich wundert eigentlich, dass das System überhaupt solange gehalten hat und noch hält.

Wir brauchen also wieder vernünftige Verhältnisse.

In jeder Finanzkrise findet der große Ausverkauf statt, die Verteilung von unten nach oben ist immer dann am größten, wenn alle ihre Sachwerte wegschmeißen. Andere die "haben" grabschen sich das dann.

Ich bin sehr besorgt über Rufe nach einem Bargeldverbot. Das wär dann das Ende der Freiheit. Nur dann können diese Schweinereien weiter gemacht werden und gleichzeitig ist der Bürger dann gläsern. Keine Schwarzarbeit mehr, keine kriminellen Geschäfte mehr, keine Privatsphäre mehr, Kontrolle aller Menschen. Dann wär es auch möglich einzelne Konten zu sperren. Verwandte können dann nicht helfen weil es gibt ja kein Bargeld. Also wenn das kommt, dann gute Nacht.
 
In jeder Finanzkrise findet der große Ausverkauf statt, die Verteilung von unten nach oben ist immer dann am größten, wenn alle ihre Sachwerte wegschmeißen. Andere die "haben" grabschen sich das dann.

Ist mir schleierhaft wie das funktionieren soll, "alle die haben" haben vor allem eben auch Sachwerte, kein Mensch der große Mengen Vermögen über Jahrzehnte oder Generationen erhalten will hamstert doch große Mengen Bargeld.

Und wann genau soll dieser Punkt sein? Wenn die Finanzwelt erstmal knirscht gehen doch Sachwerte eher hoch als runter
 
Ist mir schleierhaft wie das funktionieren soll, "alle die haben" haben vor allem eben auch Sachwerte, kein Mensch der große Mengen Vermögen über Jahrzehnte oder Generationen erhalten will hamstert doch große Mengen Bargeld.

Und wann genau soll dieser Punkt sein? Wenn die Finanzwelt erstmal knirscht gehen doch Sachwerte eher hoch als runter

In der letzten Finanzkrise 2008 haben viele Aktionäre, Zertifikatebesitzer Geld verloren. Zertifikate wurden wertlos weil dahinter nichts stand - so wie heute auch noch und Aktien wurden veräußert, worüber sich nun andere freuen, weils aufwärts geht. Ist doch logisch.

Die Psychologie der Massen ist so, dass wenn die Panik ausbricht und es absehbar ist, dass der Aktienkurs ins Bodenlose fällt, dann wird reaktionär gehandelt und die Aktien werden verkauft. Das ist die Verlustrealisierung, wegen mangelnder Selbstbeherrschung. Wir haben heute - auch durch den Sozialismus für Banken - nie dagewesene Kapitalkonzentrationen, die mit nichts gerechtfertigt sind.

Aktien haben einen Wert, auch wenn die Börse zusammenbricht. Es gibt immer Leute, die profitieren davon, dass andere verlieren, weil sie klüger sind und dann kaufen wenn die Kanonen donnern sozusagen und verkaufen wenn die Violinen spielen - so wie jetzt.

Es geht nie etwas immer nach oben und umgekehrt auch nicht. Nach einen Crash gehts auch wieder aufwärts.
 
Das mag alles richtig sein was Du jetzt schreibst aber geht eben auch komplett an meinen Punkt vorbei :ugly:

Die Leute "die haben" sind eben auch die wenigen die überhaupt Aktien haben, folglich wird da auch ungefähr nix von "unten nach oben" verteilt sondern höchstens von "oben nach ganz oben" und das die Masse ihre Aktien verkauft geht eben einfach nicht.

In der Realität sieht es eben so aus das der Durchschnitt aller Aktienbesitzer den Crash genauso mitmacht wie den Boom und das sich die persönliche Aktienquote des Einzelnen überhaupt mal ändert passiert bei den meisten wohl überhaupt nur in extrem turbulenten Zeiten und da würde ich nach Kostolany eher zwischen den starken und den schwachen Händen unterscheiden als das ich da glauben würde das eine Seite das "Market-Timing" viel besser beherrscht oder überhaupt wesentlich besser informiert ist.
 
Ich bin sehr besorgt über Rufe nach einem Bargeldverbot. Das wär dann das Ende der Freiheit. Nur dann können diese Schweinereien weiter gemacht werden und gleichzeitig ist der Bürger dann gläsern. Keine Schwarzarbeit mehr, keine kriminellen Geschäfte mehr, keine Privatsphäre mehr, Kontrolle aller Menschen. Dann wär es auch möglich einzelne Konten zu sperren. Verwandte können dann nicht helfen weil es gibt ja kein Bargeld. Also wenn das kommt, dann gute Nacht.
Der Witz ist ja, dass es Schwarzarbeit und Kriminalität weiterhin geben wird, z.B. über das Hawala-System oder über Bitcoin. Der mensch war da schon immer sehr erfinderisch.
Es sind die Banken, die das Bargeld abschaffen wollen, weil sie damit aus ihrer Sicht nur unnötige Arbeit und Risiken haben.
 
Als stabil würde ich persönlich den Euro schon länger nicht mehr bezeichnen, wenn man sich diese schleichende Inflation seit Beginn an mal anschaut. Und "das Beste" ist ja, dass mit dem Beschluss vom 25. Januar vor wenigen Tagen mal eben entschieden wurde, dass private Konten zur Sicherung der EU-Banken verpfändet werden können - sprich die Einlagen können dem Besitzer von heute auf morgen entzogen werden... Bis es wirklich soweit ist, ist es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit!

Daher sollte man sich bei größerem Vermögen auf jeden Fall ernsthafte Gedanken machen, in Alternativen zu investieren. Edelmetalle, wie Gold oder Platin, Immobilien, Auslandswährungen, die schon seit Ewigkeiten einen recht stabilen Kurs halten, wie Schweizer Franken oder Pfund oder auch in Online-Anlagen (sogenannte Kryptowährungen, wie z.B. Bitcoin & Litecoin), diese können aber mitunter oft mit sehr starken Kursschwankungen verbunden sein und sind noch lange nicht jedem bekannt.
 
Nach Nullzins: EZB zieht in Erwägung, jedem Europäer Geld zu schenken

Folgende News wurde am 13.03.2016 um 12:21:00 Uhr veröffentlicht:
Nach Nullzins: EZB zieht in Erwägung, jedem Europäer Geld zu schenken
Shortnews

Mit dem von der Europäischen Zentralbank EZB eingeführten Nullzins sollte die Wirtschaft in der Eurozone angekurbelt werden- doch offenbar blieb der erhoffte Erfolg aus. Nun sucht EZB-Chef Mario Draghi nach innovativen Alternativen.

Auf einer Konferenz wurde Draghi jetzt befragt, ob er sich sogenanntes Helikoptergeld als Lösungsansatz vorstellen könne. Dabei handelt es sich um Geld, das jedem Bürger bedingungslos von der Bank geschenkt wird, in der Hoffnung, dass diess wieder ausgegeben wird, und so die Wirtschaft ankurbelt.


Draghi erwiderte, dass er Helikoptergeld für ein sehr interessantes Konzept halte, das er im Auge behalten müsse. In der Fachwelt gilt Helikoptergeld allerdings als der Inbegriff der Ausweglosigkeit. Eine weitere Möglichkeit wäre beispielsweise, verschuldeten Bürgern ihre Verbindlichkeiten zu erlassen.
 
In der Fachwelt gilt Helikoptergeld allerdings als der Inbegriff der Ausweglosigkeit.
Es wird nur an anderer Stelle in den Kreislauf gebracht. Wenn das Finanzsystem die Konjunktur nicht ankurbeln kann, ist es nur logisch zu einem anderen Akteur zu gehen.

Die Verteilung ist die spannenste Frage dabei. Hier ist wahrscheinlich von Euphorie bis Bürgerkrieg alles möglich.
 
EZB senkt Leitzins erstmals auf null Prozent - Welche Auswirkungen hat das nun für uns Verbraucher?
 
EZB senkt Leitzins erstmals auf null Prozent - Welche Auswirkungen hat das nun für uns Verbraucher?

Auswirkungen? Sachwert schlägt Geldwert. Natürlich muss man immer flüssig sein aber wenn du ein paar 10000 Euro auf der Bank hast dann würde ich es in Aktien anlegen oder Gold und Silber kaufen.

Wer Lebensversicherungen und andere Papierwerte hat, der verliert jetzt langsam aber stetig. Wenn jemand bauen will und dafür ein Darlehen braucht, dann sollte er es jetzt tun. Die Zinsen bleiben auch noch die nächsten 10 Jahre tief. Die EZB hat keinen Handlungsspielraum den Leitzins in absehbarer Zeit zu erhöhen, dafür sind die Bankbilanzen zu schlecht. Die privaten Banken haben überwiegend sogut wie gar kein Eigenkapital und es dauert Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte bis die ihre verzockten Bilanzen wieder auf ein gesundes Maß mit Eigenkapital aufstocken können, wenn das überhaupt möglich ist. Bei der deutschen Bank bin ich mir da nicht so sicher.

Die EZB hat ihr Pulver verschossen und die Bundesregierung tut nix d. h. der Sparer sollte nun das Geld ausgeben oder investieren. Andere Möglichkeiten hat er nicht.
 
Sprich, Investitionen lohnen sich und private Anleger ziehen den kürzeren? Wird dadurch nicht die Wirtschaft angekurbelt und die Staaten können Ihre Schulden verringern?
 
Sprich, Investitionen lohnen sich und private Anleger ziehen den kürzeren?
Nö, Sachwertbesitzer gewinnen und Geldbesitzer verlieren, egal ob privat oder nicht, grob verallgemeinert zumindest

Wird dadurch nicht die Wirtschaft angekurbelt
Ja wird, es wird attraktiver Geld für Konsum auszugeben oder zu investieren

und die Staaten können Ihre Schulden verringern?
Könnten sie theoretisch, in unserem Geldsystem muss aber immer jemand die Schulden haben die dem Geld gegenüber stehen und der Staat ist immer der dankbarste Abnehmer